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Aus dem Geschäftsleben

Onkel Robert

Regional- und Kolonialwarenladen

Aus dem Geschäftsleben Mitglieder

zeıtung

die

Wir machen den Weg frei.

Nächten Putz-, Schmirgel-, Schleif- und Mal-arbeiten erkannte man den ehedem dunklen und so gar nicht einladenden Raum nicht wie-der: Helligkeit herrscht über die ganzen Fläch-en, weiß und in hellem grün gestrichen präsen-tieren sich Wände und Regale. Im großen Spiegel spricht frisches Gemüse und Obst die Kundschaft an.

In bunter, jedoch sehr ausgesuchter und mit Bedacht gewählter Vielfalt finden die Bad Waldseer bei ihrem „Onkel Robert“ die nöti-gen Dinge des Lebens. Und der neue Laden besticht noch mit einer erheblichen Anzahl von regionalen Produkten, die von Anbietern aus der näheren Umgebung sich längst einen Namen gemacht haben. Dazu gehören unter anderem Hirscher Bodensee Gurken, Vogel Mühle Aulendorf, Bodensee Essig Manufaktur, Land und lecker Marion Bohner, Obstgut und Brennerei Rosenhäusle, Scheidegger Käse, Alb Gold Teigwaren, Früchte Jork Isny, Goldmänn-chen Tee Kressbronn, Waldburger Schinken, Zembrot Eier Bad Schussenried, Meckatzer Bier, Leibinger Bier, Krumbach Sprudel und Hag-nauer Wein.

Die Waldseer und ihre Kurgäste genießen den neuen Laden, fühlen sich beim sprichwörtlich freundlichen „Onkel Robert“ in guten Händen und bestens bedient.

Der Aufschrei im Städtchen war laut und unüberhörbar: Der einzige real existierende Lebensmittelversorger, die letzte Super-marktbastion der Innenstadt sollte geschlossen werden. Im Juni dieses Jahres war es dann soweit. Der Billigpreiser, gelegen an einer der Waldseer Zentrallagen – der Hochstatt, hatte sich zurückgezogen. Ratlosigkeit allenthalben. Oder doch nicht?

Es gibt Menschen, die weiter denken, die etwas zu riskieren bereit sind, die eine Chance, auch wenn sie beim ersten Hinschauen nicht so ganz groß wirkt, entschlossen ergreifen. Ein solcher ist „Onkel Robert“, mit zivilem Namen Robert Lippmann, geboren vor gerade mal 30 Jahren in Freiberg bei Dresden. Ein waschechter Sachse also. Wer jedoch einen sächselnden Mitbürger – der schwäbischen Zunge nicht mächtig – er-wartet, sieht sich getäuscht. Der jungenhaft wirkende dunkelhaarige Mann mit der markant eingerahmten Brille beherrscht als zugezogener Württemberger durchaus auch das Hochdeutsche und Schwäbische. Dazu das Ganze mit einem dröhnenden Bariton – ein Existenzgründer eben, wie er im Buche steht.

Die Entscheidung, in die Selbstständigkeit zu gehen, hatte sich der junge Mann nicht leicht gemacht. Wochenlange Gespräche mit städ-tischen Entscheidungsträgern, guten Freunden, Geschäftsnachbarn, Familie, Menschen mit kurstädtischem Insiderwissen, potenziellen Lieferanten – und natürlich der Bad Waldseer Bank folgten in Serie.

Als die Entscheidung Lippmanns feststand, trug seine umgängliche menschliche Art und sein großer Freundeskreis erstaunliche Früchte. Alle packten mit an und nach vielen Tagen und

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