richtern in der B-Junioren Bundesliga als
Hauptschiedsrichter zum Einsatz kommen.
Vom 25.06. bis 30.06. haben Sie am
DFB-U15-Länderpokal in Duisburg-Wedau
teilgenommen.
Herr Fimpel, wie sah Ihr Einsatz aus?
Bei dieser Veranstaltung haben die U15-
Auswahlmannschaften der einzelnen Lan
desverbände unter den Augen von zahl-
reichen DFB-Trainern und – Scouts ein
sogenanntes Sichtungsturnier gespielt.
Letztlich wird sich aus diesem Kreis (ca.
350 Jugendliche) ein Team zusammen
setzen, welches dann – bei erfolgreicher
Qualifikation – an der U16-Europameister
schaft in Weißrussland (2016) und der
U17-Weltmeisterschaft in Indien (2017)
teilnehmen wird. Es wurde also Fußball
auf absolut höchstem Niveau dargeboten.
Diese Spiele wurden von insgesamt 21
Schiedsrichtern geleitet. Jeder Landesver
band war berechtigt einen Schiedsrichter
für dieses Turnier zu nominieren und ich
hatte das Glück, der Vertreter des WFV
zu sein.
Während des Turniers wurde jeder Un-
parteiische zweimal als Schiedsrichter und
viermal als Schiedsrichter-Assistent einge-
setzt. Bei den Spielen wurden wir von
absoluten Spitzenbeobachtern aus dem
DFB-Bereich, wie Lutz Wagner und Rainer
Werthmann (Anm.: ehemalige Bundesliga-
schiedsrichter & Mitglieder der DFB-Schieds-
richterkommission) beobachtet. Täglich
wurden die Leistungen der Schiedsrichter-
Teams dann im Plenum, zum Teil auch
mit Videoszenen, ausgewertet, analysiert
und entsprechendes Verbesserungspoten
tial herausgearbeitet.
Welche Fähigkeiten sind hier besonders
gefragt?
Auf diesem Niveau können alle Schieds
richter „pfeifen“. Es geht nicht nur darum,
die richtigen Entscheidungen zu treffen,
sondern diese auch für die Beteiligten mit
einer guten Außenwirkung transparent
zu kommunizieren. Es ist vor allem ent-
scheidend, den jeweiligen Spielcharakter
zu lesen und entsprechend zu agieren.
Man muss nicht nur Schiedsrichter, son-
Kollege Alexander Rösch
(23) und
Mitglied Stefan Fimpel
(22) stehen seit
Juni auf der DFB-Liste für die Junioren-
Spielklassen. Aufgrund ihrer überzeu-
genden Leistungen in der abgelaufenen
Saison hat die Schiedsrichter-Kommission
des Deutschen Fußballbundes (DFB) die
beiden berufen.
Alexander Rösch
wird in der kommenden
Spielzeit als einer von neun Schiedsrichter-
Assistenten des Württembergischen Fuß
ballverbandes (WFV) in der A- und B-Junio
ren-Bundesliga eingesetzt.
Herr Rösch, was verändert sich für Sie
durch die Berufung auf die DFB-Liste?
Die Berufung in die Junioren-Bundesligen
ist für Schiedsrichter wie für Spieler der
erste Schritt in den DFB-Bereich und somit
auch in den professionellen Fußball. Damit
verbunden sind zum einen wertvolle Er
fahrungen bei großen deutschen Vereinen
und deren Umfeld, aber zum anderen
auch ein zeitlicher Mehraufwand, da sich
die Anfahrtswege deutliche erhöhen und
somit einiges an Zeit auf der Straße lie-
gen bleibt. Die Erfahrungen und Erlebnisse
aus diesem Bereich können einem aber
nicht mehr genommen werden.
Wie schafft es ein junger Schiedsrichter
auf die DFB-Liste?
Man ist zunächst in seinem Landesverband
– in unserem Fall im Bereich des WFV – als
Schiedsrichter aktiv und wird dort durch
neutrale Beobachter bewertet. Es gibt am
Ende jeder Saison dann genau wie bei
den Vereinen eine Rangliste, aus der sich
dann in den jeweiligen Ligen die Auf-,
aber auch Absteiger ergeben. Der Landes
verband schlägt dem DFB dann Kan-
didaten vor, die als Schiedsrichter und
Schiedsrichter-Assistenten für die Junio
ren-Bundesligen nominiert werden sollen.
Die endgültige Berufung erfolgt dann
durch die Schiedsrichterkommission des
DFB.
Stefan Fimpel
wird auch als Assistent in
der A-Junioren-Bundesliga agieren. Ferner
wird er als einer von drei WFV-Schieds
dern auch Spielleiter sein; insbesondere
ein gutes Auge bei der Anwendung der
Vorteilsauslegung wurde gefordert.
Da die Spiele sehr temporeich waren und
die Zweikämpfe meist fair, aber sehr
intensiv geführt wurden, war ein hoher
Grad an körperlicher und mentaler Fitness
erforderlich.
Warum sind gerade zwei BadWurzacher
auf die DFB-Liste gekommen?
Unsere Berufung erfolgte letztlich aus
Leistungsgründen. Die Tatsache, dass wir
beide demselben Verein (TSG Bad Wurz
ach) und derselben Schiedsrichtergruppe
(SRG Wangen) angehören, ist im Prinzip
Zufall.
Die Nominierung ist aber sicherlich ein
Beleg für die hervorragende Arbeit, die in
und von der SRG Wangen geleistet wird.
Der Schiedsrichterausschuss – allen voran
Obmann Josef Ringer – engagiert sich
außerordentlich für die Schiedsrichter der
Gruppe, insbesondere im Bereich der
Nachwuchsförderung und der Qualifizie
rung bzw. Weiterbildung der Unpartei
ischen.
Durch eine Vielzahl von Schiedsrichtern in
den oberen Verbandsklassen entsteht
einerseits eine Art positiver Konkurrenz
kampf und andererseits ist es möglich,
dass jeder Schiedsrichter von den positven
und negativen Erlebnissen anderer profi-
tiert. Es ist für uns sicherlich von Vorteil,
dass wir im Verein und in der Gruppe im
ständigen Dialog und Erfahrungsaus
tausch stehen, um eine stetige Leistungs
steigerung zu erreichen.
Volltreffer
Zwei von uns auf der
DFB-Schiedsrichter-Liste
33
Zwei von uns
Stefan Fimpel und Alexander Rösch