Volksbank Allgäu-West | Mitgliederzeitung 01/14 - page 5

Aus der Bezirksvereinigung
Bei der Jahres-Pressekonferenz der
zur Bezirksvereinigung Ravensburg-
Bodensee-Sigmaringen zusammenge-
schlossenen Volks- und Raiffeisen­ban­-
ken herrschte gute Stimmung. Die
Banken wachsen, die Erträge sind
stabil, die Mitarbeiter freuen sich
über sichere, attraktive Arbeitsplätze
und die Mitglieder und Kunden kön­-
nen sich darauf verlassen, dass ihr
Geld in guten Händen ist.
„Bis auf die Entscheidungen der EZB sind
wir mit dem Jahr 2013 sehr zufrie-
den.“ So fasste Josef Hodrus, Vor­stands­­-
vorsitzen­der der Bezirks­vereinigung (BZV)
der Volks- und Raiffeisenbanken in der Re­
gion Ravensburg-Bodensee-Sigmaringen,
die Gefühle der Bankvor­stände anlässlich
ei­nes abermals sehr guten Ge­schäfts­-
jahres 2013 zusammen. „Die Menschen
haben Vertrauen in unser Ge­schäfts­mo-
dell“, sagte er bei der Jahres-Pressekon-
ferenz der BZV in Isny, „weil wir mit
ihrem Geld nicht spekulieren, son­dern
es in Form von Kre­diten an Häuslebauer
und Unterneh­men in die Region zu­-
rückgeben. Außer­dem bleiben unsere
Erträge in der Re­gion, weil wir hier
Mitarbeiter beschäf­tigen, hier Steuern
zahlen, hier Vereine und so­ziale Ein­
richtungen unterstützen und hier Poten­
ziale von morgen erkennen.“
Dieser Kreislauf des Geldes, der durch
viele Banken in vielen Regionen so funk-
tioniert, habe Deutschland vor tiefgrei-
fenderen Folgen der Finanzkrise bewahrt.
„Die Kleinteiligkeit unseres deutschen Fi­
nanzsystems ist, was die Stabilität angeht,
dem Streben nach großen Einheiten, wie
die EU und wie die EZB das fordern, weit
überlegen“, so der Vorsitzende der BZV.
Unterstützung für diese Haltung erhielten
die Banken auch vom Europaparlament
(siehe Bericht rechts).
Auf der Strecke bleibe im Moment das
Wohl der Sparer. „Was in den Reden
vieler Politiker unter dem Stichwort euro-
päische Solidarität läuft, kommt bei den
deutschen Sparern unterm Strich als Ent­
eignung durch anhaltend niedrige Zin-
sen an. Wenn wir Schulden vergemein-
schaften, setzen wir Haftungsspielregeln
außer Kraft. Im Ergebnis zahlt der deut-
sche Sparer für die Fehler spanischer,
grie­chischer und italienischer Banken.
Soli­darität hin oder her: Das kann so nicht
angehen.“
Die Vorstände rufen die Anleger deshalb
dazu auf, sich über ihr Vermögen Ge­
danken zu machen und sich zumindest in
ihrer VR-Bank beraten zu lassen.
Viele Anleger sind diesem Rat bereits im
Jahr 2013 gefolgt: Das gesamte betreute
Kunden­volumen aller BZV-Banken klet-
terte 2013 um 4,9 Prozent auf 10,9
Milliarden Euro, die Einlagen legten um
3,0 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zu.
Auf der Kreditseite mussten viele Banken,
die stark im Bereich erneuerbarer Energi-
en engagiert sind, die fehlende Nach-
frage (minus 46 Prozent) verkraften.
Hintergrund ist das faktische Erliegen
der Investitionen, zum Beispiel in der
Photovoltaik-Branche, nach­dem die garan-
tierten Einspeise­vergütungen mehrmals
nach unten korrigiert wurden. Dennoch
stieg der Kreditbestand der BZV-Banken
2013 insgesamt um 4,9 Prozent auf
4,3 Milliarden Euro. „Insbeson­dere der
Wohnbau hat enorm angezogen“, sagte
Hodrus.
Die gewerblichen Neuaus­lei­hun­g­en blie­-
­ben fast unverändert bei 342 Millionen
Euro. Allerdings ist das kei­nes­wegs als
Zeichen zurückhaltender Unter­nehmen
zu werten. Im Ge­genteil: „Kurzfristige
Dar­lehen gehen dras­tisch zurück“, so
Hodrus. „Die Unter­nehmen haben eine
hervorragende Liquiditätslage und rufen
ihre Konto­korrentlinien kaum ab. Auf der
anderen Seite investieren sie eine Menge
Geld in neue Maschinen, Kapazitäten und
Innovationen.“
Die Bilanzsumme aller Institute ist 2013
um 3,7 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro
angestiegen. Die mehr als 153.000 Mit­
glieder (plus 2.965 im Vergleich zum
Vorjahr) können sich über eine Dividende
von 4,5 Millionen Euro freuen.
Europa-Abgeordnete Jeggle
lobt Regionalbanken
Bei einem Besuch von 22 Bank­vor­
ständen der BZV-Banken bei der Eu­
ropaabgeordneten Elisabeth Jeggle,
ging es, neben allgemeinen politisch­en
Themen, insbesondere um die über-
bordende Bankenregulierung und die
Reaktionen Jeggles auf den Weg­­fall
der Drei-Prozent-Hürde. „Ich bin froh,
dass wir hier über die Fraktionen hin-
weg nachdenken“, sagte Jeggle mit
Verweis auf den Bundestag, bei dem
der Fraktionszwang viel stärker sei
als in Brüssel und Straßburg, wo das
Europaparlament abwechselnd tagt.
„Die wichtigen Entscheidungen wer-
den heute im europäischen Kontext
getroffen“, sagte Jeggle. Umso unver­-
ständlicher sei es, dass in der Öffent­
lichkeit die Entscheidungen nur immer
am Rande wahrgenommen würden.
Angst um die Demokratie hat die
Abgeordnete wegen des Wegfalls der
Drei-Prozent-Hürde zur Europawahl
zwar nicht. Die Tatsache, dass auch
die AFD und die Tierschutzpartei Plätze
bekommen würden, „macht die Mehr­-
heitenbeschaffung aber künftig nicht
gerade einfacher“. Während Jeggle
die Kleinteiligkeit im Parlament als
schwierig erachtet, lobt sie diese umso
mehr im deutschen Bankenmarkt. Die
Aufteilung in Sparkassen, private und
genossenschaftliche Banken, sei ein
Alleinstellungsmerkmal in Europa, „das
uns geholfen hat, gut durch die Krise
in Europa zu kommen“, sagte Jeggle.
An der Basis werde gute Arbeit geleis­
tet, das betonte sie auch in Brüssel
bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
Verlässlicher Partner dank bodenständiger Geschäftspolitik
VR-Banken so stark wie nie zuvor –
Unterstützung kommt auch aus Straßburg
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