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Junge Talente
Interview mit Janik Haberer
Ein neuer Stern
am Fußball-Himmel
Seit der Saison 2014/2015 spielt der gebür-
tige Wangener Janik Haberer im Trikot des
Fußball-Erstligisten TSG 1899 Hoffenheim.
Im Interview erklärt der 20-Jährige, was er
noch alles erreichen möchte.
Sie haben in Ihrer Karriere schon in Wangen,
in Ravensburg, in Memmingen und in Un-
terhaching gespielt. Werden Sie vier Jahre
in Hoffenheim bleiben?
Ich denke, man kann die Jugend nicht mit dem
Profibereich vergleichen. Damals hatte ich im
Umkreis die besten Möglichkeiten, um mich
weiterzuentwickeln. In Unterhaching wurde ich
zum Junioren-Nationalspieler und Stammspieler
in der 3. Liga. Jetzt will ich in Hoffenheim den
nächsten Schritt machen. Ich fühle mich bei
meinem neuen Klub super wohl und freue
mich auf die spannenden Herausforderungen
in der Zukunft. Mein Vertrag läuft vier Jahre
und ich plane natürlich, ihn zu erfüllen. Aber
das Fußballgeschäft ist so kurzlebig, dass es
sehr schwer ist, seriöse Prognosen zu machen.
Als Sie den Vertrag unterschrieben hatten,
nannte Sie Hoffenheims Fußball-Direktor
Alexander Rosen einen „hochtalentierten
Spieler, der auch charakterlich hervorra-
gend zu uns passt“. Will er Sie unter Druck
setzen?
Ich sehe das Lob viel mehr als Anerkennung
meiner Entwicklung in den letzten Jahren.
Als offensiver Mittelstürmer muss man im
Spiel auch mal die Verantwortung überneh-
men können. Fühlen Sie sich dieser Aufgabe
auch in der 1. Bundesliga gewachsen?
Jeder Spieler muss Verantwortung auf dem
Platz übernehmen, nicht nur die Offensive.
Wenn man diese Eigenschaft nicht besitzt, ist
man im Profifußball sicherlich fehl am Platz
und wird sich nicht durchsetzen. Das Niveau
ist in der Bundesliga sicher noch ein Stück weit
höher. Aber ich denke, dass ich die Qualität
mitbringe, um dort bestehen zu können.
Träumt man als U20-Nationalspieler davon,
beim nächsten deutschen WM-Titel dabei
zu sein?
Natürlich ist es ein Kindheitstraum, einmal
eine WM zu spielen. Aber erstmal ist es für
mich wichtig, mich an das Tempo und die
höhere Intensität der Bundesliga zu gewöhnen.
Ich will so viele Spiele wie möglich machen.
Wenn ich später einmal die Chance bekom-
men sollte, in der Nationalelf zu spielen und
an einer WM teilzunehmen, dann habe ich
alles richtig gemacht. Aber ich bin ein Typ, der
einen Schritt nach dem anderen macht. Und
Weltmeister wird auch ein großes Fußball-Land
wie Deutschland nicht alle vier Jahre.
Viele junge Fußballerinnen und Fußballer ar-
beiten hart für eine Karriere wie die Ihrige.
Was unterscheidet Sie von denen, für die
schon in den unteren Ligen Schluss ist?
Talent ist sicher wichtig, auch die Unterstützung
durch die Familie ist im Jugendbereich not-
wendig. Was mich aber vielleicht von ande-
ren unterscheidet, die ebenfalls großes Talent
haben, ist der unbedingte Wille, jeden Tag hart
an mir zu arbeiten. Ich versuche meine Ziele nie
aus den Augen zu verlieren und ordne mein
ganzes Leben dem Sport unter.
Profifußball wird gut bezahlt – Ihren ersten
Profivertrag haben Sie mit 18 Jahren unter-
schrieben. Welche Rolle spielt für Sie das
Geld, das hinter all dem sportlichen Erfolg
steckt?
Ich habe mit Fußball begonnen, da es der Sport
war, der mir schon immer am meisten Spaß
gemacht hat. Dass ich seit einigen Jahren mein
Hobby zum Beruf machen konnte und dadurch
auch mein Geld verdiene, ist natürlich umso
schöner.
Wenn Sie sich einen Spieler aussuchen
könnten, mit dem Sie gerne mal das Trikot
tauschen würden – wer wäre das?
Da würde es schon ein paar geben. Aber mein
Trikot mit Neymar zu tauschen, würde ich
sicher nicht ablehnen.
Foto-Credit: kohli
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