Mitglieder
zeıtung
die
150 Jahre Volksbank Altshausen eG
Vor 150 Jahren, am 18. März 1865, wa-
ren es 34 Altshauser Gewerbetrei-
bende, die im Gasthof „Hirsch-Post“ in
Altshausen einen Vorschussverein ge
gründet haben, aus dem die heutige
Volksbank Altshausen hervorgegangen
ist.
Einladungsanzeige zur Gründungsversammlung
des Vorschussvereins am 18. März 1865
Bereits damals ging es schon recht de-
mokratisch zu, wurde doch dieser Vor-
schussverein mit 34 JA- und 6 Nein-
Stimmen ins Leben gerufen. Es war da
mals wie heute eine aufregende Zeit.
Banken druckten ihr eigenes Geld, die
sogenannten Zettelbanken, die das Ver
trauen der Anleger strapazierten. Heute
druckt die EZB das Geld. Wirtschaftliche
Magnetpunkte waren Industriezentren,
wie das Ruhrgebiet. Die ländlichen Be
reiche drohten zu vernachlässigen. Heute
ist der Magnet das Internet, Stichwort
Digitalisierung, was auch wieder neue
Antworten auf wirtschaftliche und auch
gesellschaftliche Fragen erfordert.
Was damals normal und was heute be-
merkenswert ist, und damit sind auch die
6 Nein-Stimmen erklärbar: Die Gründungs-
mitglieder und jedes neue Mitglied haf-
teten persönlich für den guten Verlauf
der Bankgeschäfte. Verluste der Bank
wurden durch das Privatvermögen der
Mitglieder abgedeckt. Doch – soweit es
die Unterlagen hergeben – hat die Bank in
all den Jahren wirtschaftlich immer positiv
abgeschlossen.
Auch nach der Umfirmierung am 1. Janu-
ar 1871 in die „eingetragene Genossen
schaft mit unbeschränkter Haftung“ blieb
es bei der unbeschränkten Haftung der
Mitglieder. Erst 1919 wurde die „be
grenzte Haftung“ eingeführt und in die
Gewerbebank Altshausen umfirmiert.
Knapp zwanzig Jahre nach der Gründung
waren die Geschäfte schon so erfolgreich,
dass man 1882 von Nichtmitgliedern kein
Geld mehr annehmen konnte. Heute fast
nicht vorstellbar.
Im Inflationsjahr 1923 wurden 1,3 Billio
nen Mark Reingewinn erwirtschaftet, die
sich mit Einführung der Reichsmark in Luft
auflösten.
Im Jahre 1940 wurde in „Volksbank Alts
hausen eG“ umfirmiert.
Mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurde
wieder einmal alles auf „Null“ gestellt und
am 21. Juni 1948 startete die Bank mit
682.000 DM Bilanzsumme und 47.000 DM
Rücklagen.
Mit dem Wirtschaftswunder kam der
Startschuss, mit dem es so richtig auf-
wärts ging. Mittlerweile sind aus den
682.000 DM Bilanzsumme und 47.000 DM
Rücklagen, knapp 350 Mio. Euro Bilanz
summe mit ca. 4 Mio. Euro Eigenkapital
bei mehr als 80 Mitarbeitern geworden.
Standorte der Bank
Eigene Räumlichkeiten konnte man sich
lange nicht leisten. So wurden, nachdem
der erste Standort im Hotel „Hirsch-Post“
war, Mieträume in der Hindenburgstraße
21 bezogen.
Erst 1965 stand ein Umzug in die Hin
denburgstraße 31 an, ins eigene Haus,
das am heutigen Standort gebaut wurde
und welches 1989 grundlegend erweitert
wurde und jetzt, 25 Jahre später, wieder
vor einer Erweiterung steht.
In den 80er Jahren ging dann die Fusions-
welle los, was auch mit dem Vier-Augen-
Prinzip zusammenhing, so dass jede Bank
zwei Geschäftsleiter brauchte, die sich
gegenseitig überwachten. Fusionen fanden
1981 mit den Raiffeisenbanken Eben
weiler, Fleischwangen, Ebersbach-Musbach
und Blönried statt, 1993 mit der Raiff
eisenbank Wilhelmsdorf und 1998 mit den
Das Volksbank-Gebäude
1940 bis 1965,
Hindenburg-
straße 21
Hinter den Erfolgen der vergangenen
150 Jahre stand nie ein Einzelner,
sondern immer die Gemeinschaft
Gründungslokal Hotel „Hirsch-Post“ im Jahre 1865
Das Volksbank-Gebäude 1965,
Hindenburgstraße 31
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