Volksbank Allgäu-West | Mitgliederzeitung 02/13 - page 5

nicht mehr kontrollierbaren Größe in die Sa­-
nierung gerutscht. Claus Hepp, Banker aus
Leidenschaft, und gewillt, den Auftrag einer
Genossenschaftsbank zu erfüllen, der da heißt:
Unternehmenskunden mit Krediten zu versor-
gen, zerriss es beinahe. „Ich wollte ja Kredite
vergeben und Unternehmen unterstützen.
Aber in einer Sanierungslage ist dies einem
Kreditinstitut meist nur unzulänglich mög-
lich. Dies wollte und konnte ich für mich so
nicht akzeptieren.“ Der Ausweg hieß Wangen.
Fünf Jahre später. Zum zweiten Mal. Auch
hier war während seiner Abwesenheit vieles
schief gelaufen. Die Volksbank litt im Jahr 2000
unter Streitigkeiten zweier Vorstände, einer
geplatzten Fusion und unter der ständigen
Frage: Wie geht es weiter?
In dieser Situation war die Entscheidung für
Claus Hepp ein mutiger Glücksgriff des Auf­
sichtsrates. Nur wenige Monate nach seiner
Berufung zum Vorstand war er allein verant-
wortlich für die Geschicke der Bank und stand
– wegen des Vier-Augen-Prinzips – vor der
Entscheidung: Vorstand nachbesetzen oder
fusionieren? „Ich wusste genau, was ich tue“,
sagt Claus Hepp rückblickend. Und er tat
das Richtige, indem er auf die Ergebnisse
einer Unternehmenskultur-Umfrage reagierte:
„Die Mitarbeiter wollten nach Isny“, so Hepp.
„Und auch ich habe hier eine historische
Chance gesehen, die Josef Hodrus und ich
sowie die ehemaligen Kollegen Klaus Josef
Kleiser und Johann Ludwig Steger schließlich
genutzt haben.“
Was danach passiert ist, ist heute so selbstver-
ständlich, dass die Historie kaum mehr inte-
ressiert: Die VBAW ist eine Erfolgsgeschichte
– sie ist seither gewachsen in den Summen,
aber auch in der Professionalität hinter den
Kulissen. Und sie ist weit davon entfernt, in die
Bredouille zu geraten. Dank der Tatsache, dass
sich die Vorstände in Isny und Wangen damals
sehr schnell einig waren und die Mitglieder
schließlich zugestimmt haben, ist eine kernge-
sunde, eigenkapitalstarke Bank für das west-
liche Allgäu zwischen Lindau und Kißlegg
entstanden.
Aus seinen Erfahrungen heraus warnt Claus
Hepp deshalb vor aktuellen Entwicklungen im
Bankensektor, die auch an Genossenschaften
nicht spurlos vorübergehen. „Bei Genossen­
schaftsbanken sollte es keinen Zampano
ge­ben“, mahnt der Teamplayer und verweist
darauf, dass es den bei der Volksbank All­gäu-
West eG nie gegeben hat – alle drei Vorstände
sind gleichberechtigt. „Jede Bank“, mahnt
Hepp angesichts vieler Fusionen im direkten
Umfeld, „muss für sich die richtige Größe
finden und die richtigen Entscheidungen tref-
fen. Das kann einem niemand abnehmen.“
Genau das ist auch der Rat, den er seinen
Vorstandskollegen in der Bank und ganz gene-
rell hinterlässt – ohne dass er es so formulieren
würde, denn das ziemt sich nicht. „Die kom-
men aber auch ohne mich ganz gut klar“, ist er
sich sicher. Um „seine VBAW“ macht sich Hepp
also keine Sorgen. „Josef Hodrus und Werner
Mayer sind ein super Team. Ich vertraue ihnen
voll und ganz. Sie werden diese Bank in die
richtige Richtung führen.“ Als Team, versteht
sich. So wie es sich gehört.
Ich wünsche allen
Mitgliedern und
Kunden sowie
der Belegschaft
meiner Volksbank
alles Gute und
lege jetzt meine
Bankerkrawatte
ab.
Ihr Claus Hepp
Das Ziel nicht aus den Augen ver-
lieren. Und nebenbei auch Mensch
sein dürfen – mit Claus Hepp geht
ein Teamplayer und erfahrener
Banker von Bord. Er hinterlässt
seinen Vorstandskollegen Josef
Hodrus und Werner Mayer eine
kerngesunde Bank.
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